Hundertwasserbahnhof in Uelzen

Man kann ein Gebäude in einem grundsätzlichen viktorianischen Stil erkennen, dass aber viele kleine bunte Feinheiten hat. so sind an den Ecken wie eine Art Mini-Minerette oder Türmchen mit Kugel zu erkennen. Die Sichtkanten sind in kräftigen Farben gehalten. So dass es zu einem klassisch, zum anderen farbenfroh gleichzeitig wirkt. Über dem Eingang steht Bahnhof Uelzen.

Ein Bahnhof, der glaube ich die Menschen spaltet. Nicht so, wie es Kassel-Wilhelmshöhe macht, da sind sich alle Bahnfans vermutlich einige, aber der Umweltbahnhof Uelzen; Der Hundertwasserbahnhof.

Die spätere Hansestadt wurde das erste mal 1270 zunächst Löwenwalde urkundlich erwähnt, liegt nicht weit Weg von Hamburg und ist Kreisstadt der gleichnamigen Landkreises. Aber um Uelzen als Stadt, die an der Ilmenau – dem Fluss, nicht der Stadt liegt – nicht gehen. Vielmehr um den kunstvollen Umweltbahnhof.

Generell geht die Eisenbahngeschichte von Uelzen ein wenig in die Geschichte: Seit 1847 fahren dort Züge der Verbindung Hannover - Harburg (Hamburg). Zuerst gab es ein provisorisches Bahnhofshäuschen, was dann später durch ein Fachwerkbau ersetzt wurde – hält doch nicht ewig. Auch später hinzu kam die Verbindung Berlin - Bremen, die später als "Amerikalinie", weil darüber viele unter anderem Auswanderer fuhren, bekannt wurde – dieses Thema habe ich in Abschied am Columbuskaje schon einmal angetastet. Sie aber auch den Flottenstützpunkt Wilhelmshaven anband. Später vielleicht mehr dazu.

Der Fachwerkbau hielt auch nicht ewig und wurde auf Grund des Fahrgastaufkommens noch zu Ende des 19. Jahrhunderts gegen ein Haus im viktorianischen Stil als Inselbahnhof ersetzt. Kurz zuvor gab es im Grunde zwei Bahnhöfe, da es eine gewisse Uneinigkeit gab, welche Züge wo halten sollten – das Eisenbahnwesen war damals noch sehr dezentral organisiert und die Strecken wurden von unterschiedlichen Eisenbahngesellschaften betrieben.

Fast Forward. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof stark beschädigt, wieder aufgebaut und wir sind in den 1990er Jahren, als die Expo2000 in Hannover anstand:

Im Rahmen der Weltausstellung sollte der Bahnhof renoviert und umgestaltet werden. Ideengeber war dabei der österreichische Künstlers Hundertwasser – der auch Namensgeber im Grunde wurde. (umgesetzt als Architekten wurden die Ideen aber von Peter Pelikan und Heinz M. Springmann)

Teil des Plans war es, die Gleisanlagen zurück zu bauen (oh halt?) sowie eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu montieren (das war 1997 ein großer Schritt und neu). Und natürlich die Gestaltung durch die für Hundertwasser-typischen Formen und Farbenfreudigkeit – wenn auch nicht so stark, wie in anderen Projekten.

Kritik wird hier und da laut, dass es auch trotz Modernisierungen an der ein oder anderen Stelle relativ wenig Platz auf den Bahnsteigen gibt. Aber das bekommt man vermutlich am besten durch einen eigenen Besuch heraus, ob das wirklich stimmt.

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